altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Raphael Moyses Eichelgrün

Handelsmann

Sterbedatum:
05.06.1870
Konfession:
jüdisch
Ort:
Tangermünde
Standort:
Jüdischer Friedhof
GPS:
11.962664 - 52.537111

Beschreibung:
Zustand:
Die Lesbarkeit des Grabsteins aus Sandstein ist aufgrund der Oberflächenverwitterung nur noch partiell gegeben.

Dekor:
Der Stein schließt nach oben mit einem flachen Giebeldreieck ab. Die Inschriften sind vertieft in das Material eingearbeitet. Unter dem Giebeldreieck ist auf jeder Seite ein Zierelement (acht s-förmige, an einem Stab zusammengestellte Ranken) zusehen.

Inschrift
Ostseite:

...(hebräische Inschrift)...

Westseite:
Hier ruhet in Gott
der ...
Raphael Eichelgrün
starb im ... Lebensjahre
Das ...
...
...
...

Anmerkung:
Der jüdische Friedhof von Tangermünde wurde in der 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts angelegt und erfuhr in den folgenden Jahrhunderten einige Erweiterungen (1796, 1851, 1907). Das Areal umfasst heute 600 m² und ist von einer knapp 2 m hohen Backsteinmauer, die zwei Tore enthält, umgeben. Der Begräbnisplatz wurde auch für Mitglieder der jüdischen Gemeinde Stendal genutzt, bevor diese 1893 einen eigenen Friedhof in Nähe des Uenglinger Tores ihrer Stadt erhielt. Die 74 erhaltenen Grabmäler stammen vorwiegend aus dem 19. Jahrhundert. 1941 fand die letzte Beisetzung statt. Zu DDR-Zeiten und nach der Wende haben sich immer wieder Tangermünder Bürger für die Pflege und den Erhalt des Friedhofs eingesetzt. Zuletzt 1997, als nach einem Übergriff 17 umgestoßene und zerstörte Steine mithilfe der Bundeswehr wieder freigelegt und aufgerichtet wurden. Im Jahr 2000 erfolgte durch die Stadt Tangermünde der Einbau der mit einem Davidstern versehenen, eisernen Tore (vgl. Der jüdische Friedhof in Tangermünde – haGalil www.hagalil.com › 2012/09 › tangermuende. und Jüdische Friedhöfe in Sachsen Anhalt Seite 3: Orte L – Z www.alemannia-judaica.de › sachsen_anhalt_friedhoefe3).
Vgl. Dr. Med. Else Eichelgrün (1890 – 1925) – Genealogy – Geni www.geni.com people Else: Demnach wurde der am 5. Juni 1870 in Tangermünde verstorbene Raphael Moyses Eichelgrün in Beringhausen (Nordrhein-Westphalen) als Sohn des Moyses Simon Eichelgrün und dessen Ehefrau Taube geb. Taubchen geboren. Seine Ehefrau war Johanna geb. Hirsch-Schwalbe, deren Grabstein unmittelbar neben dem Beschriebenen steht. Aus dieser Ehe ging u. a. Salomon (Sally) Eichelgrün (* 11. Januar 1828 † Tangermünde 7. Januar 1908), dessen Grabstein auch auf diesem Friedhof zu finden ist, hervor.

Lage:
Der Grabstein steht auf dem jüdischen Friedhof in der Magdeburger Straße in der vierten Reihe von Osten. Er ist der sechste von elf Steinen dieser Reihe von Süden gesehen.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2020