altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Johanna Eichelgrün

Hirsch - Schwalbe

Ehefrau des Handelsmanns

Sterbedatum:
08.08.1869
Konfession:
jüdisch
Ort:
Tangermünde
Standort:
Jüdischer Friedhof
GPS:
11.962667 - 52.537100

Beschreibung:
Zustand:
Die Lesbarkeit des Grabsteins aus Sandstein ist aufgrund der Oberflächenverwitterung und der Schlagspuren nur noch partiell gegeben.

Dekor:
Der Stein schließt nach oben mit einem flachen Giebeldreieck ab. Die Inschriften sind vertieft in das Material eingearbeitet worden. Unter dem Giebeldreieck ist auf jeder Seite ein Zierelement (acht s-förmige, an einem Stab zusammengestellte Ranken) zusehen.

Inschrift
Ostseite:

...(hebräische Inschrift)...

Westseite:
Hier ruhet in Gott
Johanna Eichelgrün
geb. Hirsch - Schwalbe
starb im 80. Lebensjahre
Die Hand der ... deckt
Dich ...
S... ...

Anmerkung:
Der jüdische Friedhof von Tangermünde wurde in der 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts angelegt und erfuhr in den folgenden Jahrhunderten einige Erweiterungen (1796, 1851, 1907). Das Areal umfasst heute 600 m² und ist von einer knapp 2 m hohen Backsteinmauer, die zwei Tore enthält, umgeben. Der Begräbnisplatz wurde auch für Mitglieder der jüdischen Gemeinde Stendal genutzt, bevor diese 1893 einen eigenen Friedhof in Nähe des Uenglinger Tores ihrer Stadt erhielt. Die 74 erhaltenen Grabmäler stammen vorwiegend aus dem 19. Jahrhundert. 1941 fand die letzte Beisetzung statt. Zu DDR-Zeiten und nach der Wende haben sich immer wieder Tangermünder Bürger für die Pflege und den Erhalt des Friedhofs eingesetzt. Zuletzt 1997, als nach einem Übergriff 17 umgestoßene und zerstörte Steine mithilfe der Bundeswehr wieder freigelegt und aufgerichtet wurden. Im Jahr 2000 erfolgte durch die Stadt Tangermünde der Einbau der mit einem Davidstern versehenen, eisernen Tore (vgl. Der jüdische Friedhof in Tangermünde – haGalil www.hagalil.com › 2012/09 › tangermuende. und Jüdische Friedhöfe in Sachsen Anhalt Seite 3: Orte L – Z www.alemannia-judaica.de › sachsen_anhalt_friedhoefe3).
Vgl. Dr. Med. Else Eichelgrün (1890 – 1925) – Genealogy – Geni www.geni.com people Else: Demnach war die Verstorbene die Ehefrau des Raphael Moyses Eichelgrün (* Beringhausen/Nordrhein-Westphalen † Tangermünde 5. Juni 1870, Sohn des Moyses Simon Eichelgrün und dessen Ehefrau Taube geb. Taubchen), dessen Grabstein unmittelbar neben dem Beschriebenen steht. Aus dieser Ehe ging u. a. Salomon (Sally) Eichelgrün (* 11. Januar 1828 † Tangermünde 7. Januar 1908), dessen Grabstein auch auf diesem Friedhof zu finden ist, hervor.
Vgl. Landesarchiv Sachsen-Anhalt Rep C 131 Nr. 1412 (Geburten, Heiraten, Begräbnisse von jüdischen Einwohnern u. a. in Tangermünde 1847/48 – 1874 und Stendal 1847 - 1874). Laut Sterbeurkunde vom 8. August 1869 starb Hanna Eichelgrün geb. Hirsch an „Körperschwäche“ in ihrem 80. Lebensjahr.

Lage:
Der Grabstein steht auf dem jüdischen Friedhof in der Magdeburger Straße in der vierten Reihe von Osten. Er ist der fünfte von elf Steinen dieser Reihe von Süden gesehen.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2020