altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Max Robert Eichelgrün

Sterbedatum:
17.04.1897
Konfession:
jüdisch
Ort:
Tangermünde
Standort:
Jüdischer Friedhof
GPS:
11.962764 - 52.537104

Beschreibung:
Zustand:
Das aus Sandstein gefertigt Grabmal ist auf der Westseite etwas verwittert.

Dekor:
Auf einem Sockel mit quadratischer Grundfläche ruht der Grabstein, auf dessen Ostseite eine Schrifttafel aus schwarzem Naturstein mit polierter Oberfläche eingelassen wurde. Der Namensschriftzug ist erhaben, die restliche Inschrift vertieft eingearbeitet. Auf dem Grabstein thront ein hoch aufragender Obelisk.

Inschrift
Ostseite:

Hier ruhet
mein geliebter Gatte,
unser treuer Vater,
Sohn und Bruder
Max Eichelgrün.

geb. d. 7. Februar 1859,
gest. d. 17. April 1897.

Anmerkung:
Der jüdische Friedhof von Tangermünde wurde in der 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts angelegt und erfuhr in den folgenden Jahrhunderten einige Erweiterungen (1796, 1851, 1907). Das Areal umfasst heute 600 m² und ist von einer knapp 2 m hohen Backsteinmauer, die zwei Tore enthält, umgeben. Der Begräbnisplatz wurde auch für Mitglieder der jüdischen Gemeinde Stendal genutzt, bevor diese 1893 einen eigenen Friedhof in Nähe des Uenglinger Tores ihrer Stadt erhielt. Die 74 erhaltenen Grabmäler stammen vorwiegend aus dem 19. Jahrhundert. 1941 fand die letzte Beisetzung statt. Zu DDR-Zeiten und nach der Wende haben sich immer wieder Tangermünder Bürger für die Pflege und den Erhalt des Friedhofs eingesetzt. Zuletzt 1997, als nach einem Übergriff 17 umgestoßene und zerstörte Steine mithilfe der Bundeswehr wieder freigelegt und aufgerichtet wurden. Im Jahr 2000 erfolgte durch die Stadt Tangermünde der Einbau der mit einem Davidstern versehenen, eisernen Tore (vgl. Der jüdische Friedhof in Tangermünde – haGalil www.hagalil.com › 2012/09 › tangermuende. und Jüdische Friedhöfe in Sachsen Anhalt Seite 3: Orte L – Z www.alemannia-judaica.de › sachsen_anhalt_friedhoefe3).
Vgl. Dr. Med. Else Eichelgrün (1890 – 1925) – Genealogy – Geni www.geni.com people Else: Demnach wurde Max Eichelgrün 1859 in Tangermünde als Sohn des Sally (Salomon) Eichelgrün (* 11. Januar 1828 † 7. Januar 1908) und dessen Ehefrau Johanna Tasse (* 26. März 1835 † 29. Juni 1907) geboren. Er war mit Klara Löwenstein (* Preußisch Oldendorf 2. Oktober 1859 † Preußisch Oldendorf 6. Oktober 1927) verheiratet. Aus der Ehe gingen mindestens zwei Kinder hervor (Käther Buscher geb. Eichelgrün * Tangermünde 13. Dezember 1887 † Auschwitz 31. August 1942 und Dr. med. Else Eichelgrün * Tangermünde 27. Februar 1890 † 25. Dezember 1925).
Vgl. epidat - epigraphische Datenbank - Datenbank: Jüdische ... www.steinheim-institut.de › cgi-bin › epidat: Laut dieser Quelle war Klara Löwenstein verehelichte Eichelgrün eine Tochter des Kaufmanns Jacob Löwenstein in Oldendorf und dessen Ehefrau Minna Friedländer. Im Widerspruch zu obigen Angabe verzog „Cläre Eichelgrün“ nach Solingen. Ein Begräbnis in Preußisch Oldendorf fand nicht statt. Vgl. Landesarchiv Sachsen-Anhalt Rep C 131 Nr. 1412 (Geburten, Heiraten, Begräbnisse von jüdischen Einwohnern u. a. in Tangermünde 1847/48 – 1874 und Stendal 1847 - 1874). Demnach hat Salomon (Sally) Eichelgrün (Sohn des Handelsmanns Raphael Eichelgrün und der Hanna geb. Hirsch) am 5. September 1854 in Tangermünde die Ehe mit Johanne Tasse (Tochter des Kaufmanns Levin Tasse in Calvörde und der NN geb. Daniel) geschlossen.
Der Grabstein der Eheleute Eichelgrün/Tasse befindet sich ebenfalls auf dem jüdischen Friedhof im westlichen Bereich.

Lage:
Der Grabstein steht auf dem jüdischen Friedhof in der Magdeburger Straße in der zweiten Reihe von Osten. Er ist der zweite von vier Steinen dieser Reihe von Süden gesehen.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2020