altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Johann Peter Fettback

Weißgerber-Fabrikant

Sterbedatum:
21.03.1806
Konfession:
evangelisch
Ort:
Stendal
Standort:
Marienkirche
GPS:
11.860784 - 52.605687

Beschreibung:
Zustand:
Das Epitaph aus Sandstein ist vollständig erhalten.

Dekor:
Ein mit Pilastern gerahmter Sockel zeigt ein erhabenes Textfeld mit vertiefter Schrift. Darüber erhebt sich ebenfalls ein durch Pilaster, die von Blattgirlanden umrankt werden, begrenztes Textfeld. Nach oben schließt das Grabmal mit einem geschwungenen Gesims, auf dem eine Vase mit Flamme steht, ab. Unter dem Textfeld befindet sich ein Wappen, das einen Stollpfahl mit dahinter gekreuzten Schermessern (Gerber-Utensilien) und die Initialen „J. P. F.“ im Schild führt. Das Grabmal besitzt eine farbige Fassung.

Inschrift
Textfeld:

Hier neben diesem Denkmale zeiget
ein Stein die Ruhestätte der am 25stl
März 1806 versenkten Glieder des
Herrn Johan̅ Peter Fettback.
gewesenen Bürgers, u: Weißgärb.Fabrica̅t
Hier im mütterlichen Schooß der Erden
verweslich ausgesäet. Keimen sie zur
frohen Unsterblichkeit auf. Er war
geboren zu Stendal d: 16t: Decb: 1745.
seinen Hausstand errichtete er im Jahr 1777.
Er war ein Freund öffentlicher u: häuslich:
Verehrung Gottes; u: ein treuer Ehegatte
Er verehlichte sich am 4tl Sep: 1792. mit
Jgfr: Dorothe Sophie Zedau
die ihm dieses Denkmal der Achtung u:
Liebe wegen Seines d: 21stl: März 1806
erfolgten Todes und Hingangs zu Gott
und seinem Erlöser
mit gerührtem und dankbarem Herzen
hat errichten lassen.

Sockel:
Tritt im Geist zum Grab oft hin,
siehe dein Gebein versenken,
Sprich: Herr, daß ich Tote bin,
Lehre du mich selbst bedenken,
Lehre du michs jeden Tag,
Daß ich weiser werden mag.

Anmerkung:
Im Sterberegister der Marienkirche steht 1806 zu lesen: „Mstr Joh. Peter Fettback, Bürger und Weißgerber hieselbst, ward geboren den 16ten Dec, 1745 zu Stendal, getauft den 19ten ejusd. starb den 21sten März 1806 in einer hitzigen Brustkrankheit und ward in der Marienkirche begraben mit einer Parentation und Geläute, von 11 – 12 Uhr in drey Pulsen, und bey der Beerdigung wieder. Er liegt äußerl. an dem hohen Altare gegenüber zwischen der Sacristey„Thür und der Kirchenthür gegen den Keller zu. 61 Jahr.“
Nach Mitteilung von Herrn Dieter Fettback aus Osterburg wurde der Verstorbene in der Stendaler Jakobikirche getauft. Er war ein Sohn der Bürgers, Ackermanns und Branntweinbrenners Johann Joachim Fettback (* Grassau 17. August 1712 † Stendal 19. Mai 1765) und dessen Ehefrau Margarethe Elisabeth Dannenberg (* Stendal 19. Juli 1720 † Stendal 10. Februar 1758). Am 4. September 1792 ging er in der Marienkirche die Ehe mit Anna Dorothea Sophia Zedau (* Stendal 15. Mai 1751 † Stendal 8. März 1817), einer Tochter des Bürgers und Ackermanns Johann Joachim Zedau und der Maria Elisabeth Francke, ein. Aus der Ehe gingen keine lebenden Kinder hervor.

Lage:
Die Grabmal steht an der Nordwand des Chorumganges.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2019