altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Dorothea Struve

Hundt

Ehefrau des Kaufmanns

Sterbedatum:
15.01.1758
Konfession:
evangelisch
Ort:
Stendal
Standort:
Marienkirche
GPS:
11.860778 - 52.605682

Beschreibung
Zustand
:
Das Grabmal aus Sandstein besitzt an den Gesimsen einige Fehlstellen.

Dekor:
Die Grabplatte steht auf einem Sockel mit aufgemalten Schriftfeld. Das Textfeld der Platte besitzt eine vertiefte Inschrift, die von Akanthusblättern und Tüchern eingefasst wird. Darüber steht das Auge Gottes mit einem wolkendurchdringenden Strahlenkranz. Die im Hintergrund befindliche Draperie ist ebenfalls aufgemalt. Über der Platte erhebt sich eine mit geschwungenen Gesimsen begrenzte Bekrönung, die zwei Putten zeigt. Diese halten ein Wappen, das im Schild und auf dem Helm einen springender Hund trägt. Alle Elemente des Denkmals sind zudem farbig gestaltet.

Inschrift
Textfeld
:
Nach
zurückgelegten fast
30 jährigen Wittwen=Stand=
de, ruhet
Tit: Fr: Dorothea Struven geb. Hundten,
welcher,
nach dem Sie d. 26. Jun: 1682 alhier gebohren
und d. 15. Jan: 1758. zur Ruhe ging
der Herr von Ihren 10. Kindern sehen lies
26. Enckel und 3. Uhr=Enckel.
Hiervor danckte Sie Gott beständig
Sie war in der Gottseeligkeit aufrichtig,
im Gebet unermüdet, stille im Leiden,
und allezeit in der Hoffnung seelig.
Dies brachte Sie vor dem Thron des Lam̅es,
angezogen mit den Kleidern des Heils.
Ihr verweßlicher Cörper aber wird dereinst
anziehen die Unsterblichkeit.
Hier hat Sie gelebet 75. Jahr 6. Mon:
19 Tage.
ES. LXI. 10

Sockel,
Ich freüe mich im Herrn, und meine„
Seele ist frölich in meinem Gott, denn er hat
mich angezogen mit Kleidern des Heils, etc:

Anmerkung:
Nach dem Kirchenbuch wurde die Verstorbene am 26. Juni 1681 (abweichende Jahresangabe auf der Grabplatte) in der Marienkirche als Tochter des Seidenkramers Johann Hundt und dessen Ehefrau Anna Quirling getauft. Im Sterberegister steht im Jahre 1758 der Eintrag: „D. 15. Jan. mittags 2 – 3 Uhr starb an der Ecke der großen jüden Straße Fr. Dor. Struven geb. Hundtin ætatis 75 Jahr 6. Mon. u. 17 tage. Sie ward d. 18 ej. abends cum parent. in der Kirche, im Gange hinter dem hohen Altar beygesetzt.“ 1699 ging sie die Ehe mit dem Handelsmann Johann Friedrich Struve (* Zichtau 1669 † Stendal 14. November 1728), einem Sohn des Predigers Christoph Struve in Zichtau, ein. Die Grabplatte des Ehemannes steht unmittelbar südlich neben der Beschriebenen.

Lage:
Die Grabplatte ist eine von fünf Grabmälern der Familie Struve/Werckenthin, die unmittelbar nebeneinander innerhalb der Kirche an der Innenseite des Chorumganges hinter dem Hochaltar stehen.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2019