altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Johann Georg Loesener

Konrektor, Freimaurer

Sterbedatum:
05.02.1829
Konfession:
evangelisch
Ort:
Salzwedel
Standort:
Steintorfriedhof
GPS:
11.151692 - 52.854792

Beschreibung:
Zustand:
Die Grabplatte aus Sandstein ist vollständig erhalten.

Dekor:
Die vertiefte Inschrift wurde durch gekerbte Linien in Abschnitte unterteilt. Unter dem Schriftfeld steht in einer runden Vertiefung das Symbol der Freimaurerei (ein Zirkel über einem nach oben geöffneten Winkel).

Inschrift:
Johann Georg Loesener.

Conrector am Gymnasium zu Salzwedel
______

Geboren am 8ten December
1769.
Gestorben am 5ten Februar
1829.
______

Seine Freunde.

Anmerkung:
Im Sterberegister der Katharinenkirche wurde 1829 festgehalten, dass Lösener als Konrektor „in seiner Amtswohnung auf dem Gymnasium“ an einer Brustkrankheit ledig verstarb. Er wurde am 11. Dezember 1769 als Sohn des Georg Hermann Lösener „Ober Einnehmer bey der Acci“ und dessen Ehefrau Catharina Dorothea Schultz in der Katharinenkirche zu Salzwedel getauft.
Vgl. Seebode „Neue kritische Bibliothek für das Schul- und Unterrichtswesen“ 4. Jahrgang, 1. Bd., Hildesheim 1822, S. 377: „4) Johann Georg Lösener, zu Salzwedel 1768 geb., besuchte von früherster Jugend das Gymn. zu Salzwedel, studirte 1787-1790 vorzüglich unter Semler, Nösselt u. Knapp die Theologie, ward 1790 Subkonrektor u. 5ter Lehrer am Gymn. zu Salzwed., 1804 Subrektor u. 4ter, 1807 3ter Lehrer, u. im J. 1810 Konrektor u. 2ter Lehrer. Er besorgt vorz(ü)glich den Französischen Unterricht u. die Deklinationsübungen in Prima; den Deutschen Unterricht in Sekunda; leitet die Deklinationsübungen in Tertia, u. docirt Latein u. Religion in Quarta.“
Lt. Informationstafel an der Ostseite der Trauerhalle des Steintorfriedhofes war der Verstorbene Freimaurer und Musiker. 1798 gründete Lösener als ersten städtischen Musikverein den Konzertverein in Salzwedel (vgl. Jens Heymann „Grabplatten im Birkenwäldchen zeugen von einer Vergangenheit als Friedhof“, erschienen am 11. November 2016 in der Altmarkzeitung).

Lage:
Die Grabplatte ist von Süden aus gesehen die 1. Platte in einer Reihe von 42 Grabsteinen, die sich auf dem von 1822 bis 1880 betriebenen Steintorfriedhof (jedoch nicht mehr an ihrer ursprünglichen Liegestätte) befinden. Dieser Friedhof wurde auf den ehemaligen Wallanlagen der mittelalterlichen Stadtbefestigung angelegt, nachdem der Friedhof an der Neustädter Pfarrkirche St. Katharinen zu eng wurde (vgl. Informationstafel an der Ostseite der klassizistischen Trauerhalle).

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2019