altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Johann Julius Christian Roth

Sohn des Pastors

Sterbedatum:
14.04.1750
Konfession:
evangelisch
Ort:
Bombeck
Standort:
Kirche
GPS:
11.021225 - 52.839436

Beschreibung:
Zustand:
Das Epitaph aus Sandstein ist vollständig erhalten.

Dekor:
Akanthusblätter umfassen das ovale Textfeld mit vertiefter Schrift. Die Ecken des Epitaphs sind oben mit einem aufgeschlagenen Buch und zwei einander zugewandten Engelsköpfen dekoriert. Unten stehen ein Totenschädel über zwei Knochen und ein mit einem Blumenstrauß bedeckter Anker. Über dem Schriftfeld ist mittig ein mit einer fünfzackigen Krone versehenes Medaillon angeordnet, das ein Wappen (Familie Roth) zeigt (ein Hund/Hirsch(?) im Schild und zwei sich um einen vertikalen Stab windende Schlangen als Helmzier). Ein zweites Wappen (Familie Nolte) befindet sich unter dem Textfeld (quergeteilter Schild, unten ein Schwan mit einem Kranz im Schnabel, oben zwei nebeneinander stehende Kränze, ein weiterer Kranz über zwei Straußenfedern bilden den Helmschmuck). Das Denkmal besitzt eine farbige Fassung.

Inschrift
linke Buchseite: Ich bin die
auferstehung
und das Leben.
Wer an mich
glaubet der
wird leben ob
er gleich ster
be.
v 26 Und

rechte Buchseite:
Und wer da
lebet und gläu
bet an mich der
wird nimmer
mehr sterben
Joh. a. 11.
v. 25. 26.

Textfeld:
PLACIDE
ILLIC ∙ REQUIESCUNT OSSA
RARIORIS EXEMPLICONIVGES ET FILII INNOCENTISS...
MATRONAE
NOBILISSIMAE ET PIENTISSIMAE
IOANNAE ELISABETHAE ROTHAE
VIRI SVM. VENER. IO. RVD. NOLTENII, SACRORVM MARCHIAE
VETER. ET PRIGNITIAE ANTISTITIS ∙ SVMMI FILIAE
QVAE
PRID. NON. NOVEMB A. MDCCXXIIX GARDELEGIAE NATA
ET DIVINIS AVSPICIIS D. III. NON. IUL. A MDCCXLVII
GOTTFRIDO CHRISTIANO ROTHIO
ECCLESIASTAE BOMBECENSI ET INSPECTORINEO SOLTQELLENSI
NVPTA
QVVM. III. ANNOS III QVE DIES CONIVGIO ABOMNIPARTE FELICI
SINE VLLA ANIMI LAESIONE FRVCTA ESSET
VIII. ID. IVL. A MDCCL IVSSV DIVINO INIPSO AETATIS FLORE
MARITI AMPEXIBVS TENERRIMIS EREPTA
SIDEREAS ADIIT DOMOS
PERPETVOS VIDE SIDERIO CONIVGEM ADFICIENS MAESTISSIMVM
NEC NON
FILIOLI. VNICI ATQVE IVCVNDISSIMI
IOANNIS IVLII CHRISTIANI ROTHII
QVI PARENTIBVS D. XII. K. APR. MDCCXLIX DIVINO MVNEREDATVS
QVVM USDEM PER TEMPVS NIMIVM BREVE IN AMORE ET DELICUS FVISSET
D. XIV. KAL. APR. MDCCL. CAELESTIS VITAE DELICIAS
DEO IVBENTE MATVRIVS CONSEQVVTVS EST
VALE LECTOR ET DISCE QVOD NONPERANTIN FLORE
QVAEDEO MATV RVERVNT.
ET FILIOLO DVLCISSIMO
ANIMA DIMIDO SVAE
MÁERORE SVMMO CONFECITVS
M. H. P. G.
GOTTFRIDVS CHRISTIANVS ROTH


Anmerkung:
Johanna Elisabeth Roth geb. Nolte wurde 1728 als Tochter des Gardelegener Pastors Johann Rudolph Nolte und dessen zweiter Ehefrau Eleonore Elisabeth Heinzelmann geboren (vgl. dazu Czubatynski „Evangelisches Pfarrerbuch für die Altmark“, S. 248f). Am 3. Juli 1747 ging sie die Ehe mit dem Bombecker Pastor Gottfried Christian Roth (* Bombeck 16. November 1708 † Salzwedel 25. April 1776) ein. Dieser war ein Sohn des Bombecker Pastors Franz Ernst Friedrich Roth und dessen Ehefrau Anna Lucia Böling (vgl. ebd. S. 273).
Siehe auch Eintragung auf der ersten Seite des 1760 beginnenden Kirchbuchbandes: „... 7) 1698. ward Franciscus Ernestus Roth hier Prediger, der d. 6. Jul.1739 hier gestorben. Frau: Anna Lucia geb. Boeling geb. 8.7.1684 in Eichenbarleben † 8.11.1746“. 8) 1737. ward Gottfried Christian Roth seinem Vater adjungiret, zog aber 1749 von hier ab als Inspector der Neustadt Saltzwedel, von da er 1756 als General-Superintendent nach Stendal, und 1759 als General-Superintendens u. Consistorial-Rath nach Stettin zog. Er starb als Emeritus d. 25. Apr. 1776 in Saltzwedel. 9) 1748 1749 (siehe Taufregister 1748!) zog Franz Anton Friderich Roth von Kleinen-Gartz hier an, und starb d. 25. Jul. 1759 als Sohn von 7)“.
Zu den Todesumständen der Roth und deren Sohn Johann Julius Christian Roth (* 12. April 1749) sind aufgrund der erst im Jahre 1760 einsetzenden Überlieferung der Sterberegister von Bombeck keine Recherchen möglich. Eine kleine quadratische Grabplatte aus dem Jahre 1751 markiert den Begräbnisplatz dieser Personen auf der Mittelachse der Kirche vor dem Altar.

Lage:
Das Epitaph wurde innerhalb der Kirche in die Südwand des Schiffes zwischen zwei Fenstern eingelassen.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2019