altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Jehuda Leib

Sterbedatum:
11.08.1787
Konfession:
jüdisch
Ort:
Calvörde
Standort:
Jüdischer Friedhof
GPS:
11.291746 - 52.381599

Beschreibung
Zustand
:
Der obere Rand des Grabsteins aus Sandstein ist abgeschlagen.

Dekor:
Das Grabmal schließt nach oben bogenförmig ab. Über dem Textfeld mit vertiefter Inschrift stehen zwei Löwen, die ein gekröntes Wappen stützen, welches ein vasenartiges Gebilde im Schild führt..

Inschrift
Nordseite (Übersetzung aus dem Hebräischen):

Hier ist bestattet ein redlicher und rechtschaffener gottesfürchtiger Mann, der vornehme und erhabene der ehrwürdige Herr Jehuda Leib, Sohn des Herrn Uri Freibusch Segal s. A. von Horwitz. Er starb wohlgeachtet am Sabbat 27. Aw und wurde begraben am 28. des Monats im Jahre 547 nach der kleinen Zählung. Es sei seine Seele eingebunden im Bund des Lebens.

Anmerkung:
Vgl. Rücker „Die Geschichte der Juden in Calvörde“, erschienen in „800 Jahre Calvörde“, S. 71 ff und Informationstafel am Eingang des jüdischen Friedhofs. Demnach begann der Zuzug von Juden in den Marktflecken Calvörde im Jahre 1752. Ab 1781 gab es eine Synagoge. Nach Gründung des Deutschen Zollvereins und Verlegung der Frachtstraße Hamburg/Leipzig, die bis dahin durch den Ort führte, verlor Calvörde an Attraktivität für die als Kaufleute und Geldverleiher tätigen Juden. Bis Ende des 19. Jahrhunderts fand eine Abwanderung statt. Bis Ende des 19. Jahrhunderts fanden auf dem jüdischen Friedhof Begräbnisse statt. Bei dem beschriebenen Grabstein handelt es sich um den Ältesten auf dem Friedhof. Er wurde nach mehrfacher Schändung des Friedhofes restauriert und die Inschrift wurde von Prof. Heinrich Simon aus Berlin ins Deutsche übersetzt.

Lage:
Der Grabstein steht in der Nordhälfte des jüdischen Friedhofs, der sich ca. 1 km südlich der Ortslage Calvörde am Waldrand befindet.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2019