altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Christian Wilhelm

Mühlenstein-Faktor

Sterbedatum:
00.02.1677
Konfession:
evangelisch
Ort:
Stendal ehemals Tangermünde
Standort:
Dom
GPS:
11.860493 - 52.600648

Beschreibung:
Zustand:
Die Grabplatte aus Sandstein ist quer in zwei Teile zerbrochen. Der obere Rand fehlt. Teile des Zierrats und der Inschrift sind durch eine starke mechanische Beanspruchung der (heute mit Moos bewachsenen) Oberfläche nicht mehr erkennbar.

Dekor:
Die Platte besitzt einen erhabenen Rand mit vertiefter Inschrift. Eine ovale Kartusche zeigt im Relief das Brustbild des Verstorbenen. Eine zweite kleinere Kartusche darunter trägt ebenfalls eine vertiefte Schrift. In den oberen Ecken befinden sich Wappen (rechts: drei Sterne, die zwei zu eins angeordnet sind, im Schild; ein Bündel aus neun Blumen schmücken den Helm). Das Alter des Verstorbenen wurde vom Steinmetz nicht eingearbeitet.

Inschrift
Schriftzugumlauf auf dem Rand:

… …chtbahr undt (W)olvornehmer Christian Wilhelm geboren Weyland Gegen …rey… …
Zoll meuhlen Stein Factor undt Vorsteher der
Kirchen alhi zu Tangermünde seines Alters im Jahr in Gott dem Herrn seelich entslaffen

Kartusche:
An …mor …
D… daß ist je gewiss …
… Gott … Christ… …
… Sünder s… …

… Auff …



Anmerkung:
Vgl. Enders „Die Altmark“, S. 1086. Demnach wurde u. a. Christian Wilhelm 1643 zum neuen Verordneten der Tangermünder Bürgervertretung gewählt.
Lt. Trauregister der Stephanskirche in Tangermünde verheiratete sich Herr Christian Wilhelm am 2. post Epiphan. 1657 mit Magdalena Blumin.
Ob es sich in den genannten Fällen um ein und dieselbe Person handelt, bleibt vorerst offen.
Im Sterberegister der Stephanskirche wurde 1677 dokumentiert: „Den 18 Februar ist Christian Wilhelm mit dem grogeleut (großen Geläut, F. M.) vnd in der Kirchen begraben worden.“
Auf welchem Weg die Platte nach Stendal kam, ist nicht bekannt.

Lage:
Die Grabplatte liegt außerhalb der Kirche vor der Ostwand des nördlichen Querschiffes. Sie ist eine von mehreren hier zwischengelagerten Grabplatten auf mittlerweile teilweise verrotteten Euro-Paletten.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2019