altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Johann Friederich Döll

Kaufmann, Fabrikkommissar

Sterbedatum:
11.01.1785
Konfession:
evangelisch
Ort:
Stendal
Standort:
Petrikirche
GPS:
11.853526 - 52.606255

Beschreibung
Zustand:
Der Grabstein aus Sandstein besitzt an den Kanten etliche kleinere Ausbrücke. Die Oberfläche zeigt ebenso geringe Abnutzungsspuren.

Dekor:
Die Grabplatte besitzt einen schmalen erhabenen Rand. Ein nach außen gewölbtes ovales Textfeld, das oberhalb mit einer Blumengirlande und einem Totenschädel vor einem gekreuzten Knochenpaar dekoriert ist, trägt eine vertiefte Inschrift. Darunter wird mit zwei Gesimsen eine Konsole angedeutet, deren erhabenes Textfeld ebenfalls seitlich mit Blütengirlanden verziert ist. In vertiefter Schrift wurde hier ein Spruch eingeschlagen. Die Inschrift hebt sich aufgrund der schwarzen Farbgebung (Namen mit rot) vom Untergrund ab.

Inschrift
oberes Textfeld:

Hier
modern die Gebeine
des königl. Preüßl. Fabrike Com̅issarii
der Altmarck und Prignitz
wie auch
Kauf und Handels Mannes
Herrn Johann Friederich Döllen
gebohren zu Sollentin in der Prignitz,
d 10ten May 1714
gestorben hier in Stendal
d 11ten Januari 1785
Seine Eltern sind gewesen
Herr Daniel Döllen
Prediger zu Sollentin
und Frau Eva Catharina geb. Schulzen
Seine Ehegenoßin aber war
Frau Regina Sophia Lenzen
welche er als verwittwete Hildebrandt am 25ten Novembr 1739 hieselbst heirathete
und die
wie das benachtbarte Denckmaal bezeugt,
im Schoße der mütterlichen Erde, hier neben ihm ruht.
Ihre nachgeblibene Kinder, als
1 Johann Friederich Döllen,
welcher dem Hl. Vater im Diensten der Handlung gefolgt ist
2 Regina Sophia Hildebrandt
3 Catharina Dorothea Döllen
haben übrigens
dies Denckmaal ihrer Pflicht und Liebe
mit wehmütigen Herzen
errichtet.

unteres Textfeld:
So kom̅ mein End heut oder morgen
Ich weiß, daß miers mit Jesu glückt,
Ich bin und bleib in deinen Sorgen
Mit Jesu Blut schön ausgeschmückt.
Mein Gott ich bitt durch Christi Blut
Machs nur mit meinem Ende gut.

Anmerkung:
Im Sterberegister der Petrikirche wurde 1785 dokumentiert: „Hl. Joh: Friedr. Döllen Königl. Fabricken Com̅ißarius wie auch Kaufmann alhier ist am 11ten Jan: morgens um 5 Uhr an der Entkräftung gestorben, undd 14ten ejd. gegen Abends nach der Kirche gefahren, daselbst unter dem Geläute aller Glocken begraben.: und ist ihm, weil er vordem Kirchenvorsteher gewesen die Grabstelle und das Geläute frey gegeben, denen Pulsanten aber, welche 2 Pulse geläutet, das ordinaire Gebühr 3fach bezahlet worden. Alt 70 J. 8 M. 1 Tag.“
Lt. Trauregister von 1739 war der Verstorbene ein Sohn des Pastors Daniel Döll in Gr. Leppien (Prignitz).
Der Ehefrau des Verstorbenen ist eine Grabplatte gewidmet, die ebenfalls in der Petrikirche an der Westseite des nordwestlichen Pfeilers steht.

Lage:
Das Grabmal steht innerhalb der Kirche am südwestlichen Pfeiler des Schiffes an dessen Westseite.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2018