altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Nicolaus Pitzer

Ratsherr, Bürgermeister

Sterbedatum:
00.00.1682
Konfession:
evangelisch
Ort:
Tangermünde
Standort:
Stephanskirche
GPS:
11.975576 - 52.542802

Beschreibung:
Zustand:
Der Grabstein aus Sandstein ist vollständig erhalten.

Inschrift:
PIIS MANIBUS
VIRI
GENTILITATIS ORNAMENTO
CLARI
DOCTRINÆ LAVDE CONSPICVI
VITVTIS DECORE INCLYTI
DN̅I. NICOLAI PITZERI
ICTI ÆQVISSIMI
CONSVLIS TANGERMMVND: BENE MERIT
TVTORIS. CIVIVM FIDISSIMI
PARENTIS OPTIMI
SVPREMVM
CVM ANNO MDCLXXXII HIC DENATIA
ET LU HAC IN MORTALITATE
TRANSEGISSET ANNOS
PRÆSTITIT OFFICIVM
MOERENSE FILIVS

Anmerkung:
Der Grabstein findet Erwähnung in Hossfeld / Haetge „Die Kunstdenkmale der Provinz Sachsen Kreis Stendal Land“, Kommissionsverlag August Hopfer in Burg 1933, S. 231: „59. Grabstein des Nicolaus Pitzer, † 1682. h 1,75 m, br 0,87 m. Chorumgang, Nordseite, mit Nr. 60. und 61. nebeneinander in der ersten Fensternische. Oval mit Akanthuskranz, besteckt mit Fahnen, Degen, Lanzen und Liktorenbündel. Oben halten zwei allegorische Frauengestalten, Veritas mit Spiegel und Custodia mit Trompete das Wappen: geviertelt: Oben rechts und unten links fliegender Adler mit Krone; in den beiden anderen Feldern Schräglinksbalken mit Pfeilen. Helmzier Adler mit Krone. Lateinische Inschrift in vertiefter röm. Kapitale. Nach der Inschrift wurde dem 1650 geborenen Ratsherrn Pitzer der Grabstein von seinem Sohne errichtet.“
Im Kirchenbuch der Stephanskirche wurde 1682 festgehalten: „In diesem 82 jahr sindt über dausendt Persohnen an der Peste gestorben“. Der Pastor hatte nach ca. 250 Einträgen nur noch die Namen der Toten erfasst. Der Sterbetag und weitere Daten blieben aufgrund der vielen Opfer ungenannt. „B. M. Pitzer“ ließ in diesem Jahr 5 Kinder und 2 Mägde begraben. Sein eigenes Ableben ist vermutlich beim Eintragen übersehen worden.
Ferner wurde 1662 auf den Tod der ersten Ehefrau verwiesen: „den 20 Februarij hat Hl. Nicolaus Pitzer seine fraw begraben laßen“. Diese hieß Dorothea Catharina Stegemann, mit der er seit dem 17. Januar 1660 verheiratet war. 1663 ging er eine zweite Ehe mit Anna Elisabeth Pögnitz, Tochter des Rittmeisters Sebastian Pögnitz, ein. Ihr wurde im Jahre 1706 eine eigene Grabplatte gewidmet.

Lage:
Das Grabmal steht mit zwei weiteren Gedenksteinen ähnlicher Machart aus dieser Familie innerhalb der Kirche an der Nordseite des Chorumgangs in der westlichen Fensternische.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer Magdeburg 2018