altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Leopold Sebastian von Manstein

Offizier

Sterbedatum:
26.04.1777
Konfession:
evangelisch
Ort:
Tangermünde
Standort:
Stephanskirche
GPS:
11.975509 - 52.542537

Beschreibung:
Zustand:
Das Epitaph aus Sandstein ist vollständig erhalten.

Inschrift:
Wanderer,
nicht weit von disem Stein
ist die letzte Wohnung
eines ruhmwürdigen Helden
Dieser ist der
weyl: Hochwohlgebohrne Herr
Herr
Leopold
Sebastian von Manstein

Sr: Königl: Majest: von Preußl:
wohlbestalten General = Major
von der Cavallerie,
Obrister über ein Regiment Küraßiers,
Ritter des Ordens pour le merite
u: Amts = Hauptman̅ zu Tilsit
und Cörlin
Er betrat den Schauplatz der Welt
zu Guckstein in Preußen d. 22t Jul:
1717.
Er war
ein Christ, ein tapferer Officier u: ein wohlthätiger
Menschenfreund.
Er starb
zu Tangermünde d. 26t Apr: 1777.
Sein Andencken
wird noch in vieler Hertzen gläntzen,
wenn
diese Inschrift
wird unleserich geworden sein.

Anmerkung:
Der Grabstein findet mit Abbildung Erwähnung in Hossfeld / Haetge „Die Kunstdenkmale der Provinz Sachsen Kreis Stendal Land“, Kommissionsverlag August Hopfer in Burg 1933, S. 233: „70. Epitaph des Leopold Sebastian von Manstein, † 1777. h 3,60 m, br 1,25 m. Im sudl. Querschiff. Geschwungene Schriftkartusche mit 2 Engeln am Rahmen. Im Sockel Urne mit Wappen: geteilt, oben wachsender Hund; darum Kriegsembleme, Totenschädel und Sanduhr. Inschrift in erhabener vergoldeter Fraktur auf schwarzem Grund. Inhalt: S. v. Manstein var 1717 zu Guckstein in Preußen geboren. Er wurde preußischer Generalmajor der Kavallerie und Amtshauptmann zu Tilsit und Lörsin. Fassung als. (Taf. 164 c.)“
Vgl. Leopold Sebastian von Manstein – Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Leopold_Sebastian_von_Manstein: „Leopol Sabastina von Manstein (* 22. Juli 1717 in Juckstein; † 26. April 1777 in Tangermünde) war preußischer Generalmajor, Amtshauptmann zu Tilsit und Cörlin. Seine Eltern waren der preußische Hauptmann Friedrich Wilhelm von Manstein und dessen dritte Ehefrau Katharina Elisabeth von Geßler. Der Generalmajor Johann Gottlieb Wilhelm von Manstein war sein Bruder. In preußischen Diensten kam er ins Dragoner-Regiment Nr. 1 (Normann) und wurde am 7. Mai 1741 Premier-Lieutenant, im März 1758 Major. 1759 wurde er Oberstleutnant und noch im gleichen Jahr Oberst. Im April 1762 übernahm er das Kürassier-Regiment Nr. 7 (Horn) und im September 1764 wurde er Generalmajor. Er konnte sich in den Gefechten von Reichenberg und Pretzschendorf (7. Januar 1760), sowie in der Schlacht bei Kolin auszeichnen. Dafür bekam er den Orden Pour le Mérite. Er wurde von König Friedrich II. gefördert. Zudem bekam er am 7. Juni 1768 die Amtshauptmannschaft von Tilsit und am 14. Juni 1770 die von Cörlin. Ihm zu Ehren wurde in der Stephans-Kirche von Tangermünde eine Büste des Generals aufgestellt. Er war mit einer von Barfuß verheiratet und hatte einen Sohn und eine Tochter.
Vgl. „Biografisches Lexikon aller Helden und Militairpersonen“, 3. Teil, Berlin Arnold Wever 1796, S. 11f: „Leopold Sebastian von Manstein, Königl. Preuß. generalmajor, Chef eines Kürassierregiments, Amtshauptmann zu Cörlin und Tilsit, wie auch Ritter des Ordens pour le Merite. Er ist 1717 in Preußen gebohren worden, diente von Anfang bei dem Normann’schen Dragonerregimente (… Gr. v. Lottum), ward 1741 den 7. May Premierlieutenant, dann Rittmeister, und 1758 im März Major, 1759 Obristlieutenant, und im selbigen Jahre Obrister. 1762 im April erhielt er das Hornsche Kuirassierregiment (jetzt von Ilow), und ward 1764 im September Generalmajor. Er hat sich in den Kriegen Friedrich des 2. vielfältig, besonders aber in den Aktionen bei Reichenberg und Pretschendorf, wie auch in der Schlacht bei Kollin, darin er sich den Orden pour le Merite erwarb, hervorgethan, starb 1777 den 26. April zu Tangermünde, im 60sten Jahre seines Alters, und 34sten seiner Dienste. Der König schätzte ihn und beförderte sein Avancement besonders schnell, gab ihm auch 1768 den 7. Junius die Amtshauptmannschaft zu Tilsit, und 1770 den 14. Junius die von Cörlin. Seine Ehegattin war eine gebohrne von Barfuß aus der Mittelmark, die ihn überlebte, und mit der er einen Sohn und eine Tochter erzeuget hat.“
Im Kirchenbuch der Stephanskirche wurde im April 1777 festgehalten: „den 26te Morgens 4. Uhr. ist Herr Manstein, Sr. Königl. wohlbestalter General- und Oberster über ein des Ordens Pour le mérite, zu Tilsit und Cörlin in der S. Stephans – Kirche gesencket. dit. 6 rl.“

Lage:
Das Grabmal steht innerhalb der Kirche an der Westseite des südlichen Querschiffes in einer Mauernische.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer Magdeburg 2018